Prof. em. Dr. Karl-Heinz BRODBECK

 

“In einer Welt, in der das Geld zur neuen Religion geworden ist, gilt es, sich an wirkliche Wurzeln der Spiritualität zu erinnern. Hierzu möchte ich gerne beitragen.”

Prof. em. Dr. Karl-Heinz Brodbeck

Studium der Elektrotechnik und Tätigkeit als Ingenieur in Augsburg; danach Studium der Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität München; 1978 bis 1988 wissenschaftlicher Assistent und nach der Promotion im Jahre 1981 bis 1988 Akademischer Rat. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Referent am Ifo-Institut, München, erhielt er 1992 einen Ruf an die Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH) Würzburg und lehrte an der Hochschule für Politik an der Universität, München.

Er ist emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre, Statistik und Kreativitätstechniken an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und Mitglied des Lehrkörpers der Hochschule für Politik in München. Prof. Dr. Brodbeck lehrt an der Cusanus-Universität (Bernkaste-Kues); er war Vorsitzender des Kuratoriums der Fairness-Stiftung, Frankfurt, ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Tibethauses, Frankfurt, sowie Kooperationspartner in weiteren Einrichtungen.

Publikationen: 25 Bücher und ca. 270 Aufsätze u.a. in internationalen Fachzeitschriften.
Herausgeber der Schriftenreihe der Finance & Ethics Academy; Mitherausgeber der Reihe Dialogik des Karl-Alber-Verlags (zusammen mit Stephan Grätzel und Bernd Schuppener).

Wichtige Publikationen: Entscheidung zur Kreativität (4. Aufl. 2010); Mut zur eigenen Kreativität (2000); Der Zirkel des Wissens (2002); Erfolgsfaktor Kreativität (1996); Die fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie (6. Aufl. 2012); Die Herrschaft des Geldes (2. Aufl. 2012); Buddhistische Wirtschaftsethik (2. Aufl. 2011); Faust und die Sprache des Geldes (2014); Säkulare Ethik (2015); Geld als Denkform (2016); Wahrheit und Illusion. Ein buddhistischer Blick auf eine Welt der Täuschung (2018).

Internetseite des Referenten: http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/

Vortrag und Workshop zum Thema „Das Wesen des Geldes aus der Sicht des Buddhismus“

Kaum ist eine Sache so sehr im Alltagsbewusstsein gegenwärtig und wird dennoch in ihrem Wesen so wenig erkannt wie das Geld. Die Wirtschaftswissenschaften haben sich in immer komplexeren Modellen der Finanzmärkte verirrt, die bereits in großer Zahl von Computer-Programmen oder KI beherrscht werden. Eine Erklärung des Geldes findet sich darin sehr selten. Nun scheinen Buddhismus und Wirtschaft oder Geld auf den ersten Blick keine Beziehung zu haben. Der Buddhismus ist allerdings keineswegs – wie vielfach im öffentlichen Bewusstsein – eine Art Wohlfühlpsychologie oder eine esoterische Religion.

Der wenig beachtete Kern der buddhistischen Tradition besteht in einer durchaus unabhängig vom Abendland entwickelten philosophischen Logik und Analysemethode einerseits, einer durchaus säkularen Ethik andererseits. Beide Formen werden in der Veranstaltung am Geld systematisch entwickelt. Im Zentrum der Ethik stehen die sog. „drei Geistesgifte“ – Gier, Aggression, Verblendung. Sie lassen sich auf vielfältige Weise in der Wirtschaft wiedererkennen als Profitstreben, Konkurrenzdenken und als Geldillusion. Die vielleicht überraschendste Erkenntnis wird sein, dass das „Wesen des Geldes“ gerade darin besteht, nur als kollektive Illusion zu funktionieren – eine Illusion, die ebenso manipuliert wird, wie sie kollektiv immer wieder in überraschenden Crashs auch zusammenbricht.

Diese Fragen im Dialog mit der westlichen Ökonomik und Philosophie mit Blick auf eine säkulare Ethik zu konkretisieren, ist das Ziel dieser Veranstaltung.

Vortrag am Samstag, den 05.10. um 09:30 Uhr
Workshop am Samstag, den 05.10. um 14:30 Uhr
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